Sonntag, 23. Januar 2011

Roundabout

Roundabout heißt Kreisel und in genau dem haben wir uns die letzte Woche bewegt. Wir sind wieder zurück in Sydney, auch wieder in unserem alten Hostel, aber was wir in der Zeit erlebt haben war einfach unglaublich.


Aus Sydney zu flüchten war die beste Entscheidung, die wir hätte machen können. Erst nach Canberra...


...zog es uns danach wieder an die Küste!

Wo ist der Fehler im oberen Bild, wer ihn findet... der ist gut ;)

Wir guckten erst nach einer Zug oder Busverbindung, da diese aber sehr kostspielig und auch nicht mehr an dem Tag stattfinden würde, entschieden wir uns dazu wieder zu trampen. Bei einer Milchabfüllfirma fragten wir nach einer Pappe und nachdem ich erst ein kleines Stück Papier bekommen hatte, sagte ich dem netten Mitarbeiter, es wäre für trampen und müsste schon ein wenig größer sein. Mit einem Lächeln verschwand er wieder in der Lagerhalle und kam prompt mit einem 1,50x1,50 großem Stück Pappe an. Ich bedankte mich nett und sah Nico um die Ecke kommen, der mich heranwinkte. Nun standen wir in den Büroräumen und nachdem wir unser Schild gemacht hatten wurden wir auch noch mit Keksen und Getränken versorgt, einfach zu nett diese Australier.

Obwohl wir noch gar nicht angefangen hatten und nur auf dem Weg zu unserem Tramport waren hielt schon die erste Frau an, die unser imenses Schild gesehen hatte. Sie brachte uns zum Kreisel, der an die Küste führt und dort saßen wir auch keine 2 Minuten bis der nächste nette Mann anhielt.

Auf der Fahrt bis zur Abzweigung unseres Zielorts unterhielten wir uns viel und Nico und ich beschlossen immer abwechselnd vorne zu sitzen. Diesmal saß ich vorne und hatte einen heidenspaß mit dem netten Mann. Auch unser erstes Känguru haben wir gesehen, tod am Straßenrand...

Um lebende Kängurus zu sehen sollte man Nachts fahren, dann können wir auch erzählen, wie wir unser erstes lebendes Känguru gesehen haben, 3 Sekunden bevor es an unserer Stoßstange klebt! An der Abzweigung machten wir kurz Pause und genossen eine Dose Fertignudeln auf einem riesengroßen Stein. Nico kann jetzt endlich von sich behaupten in Australien angekommen zu sein.

Nachdem wir uns nach diesem Festmahl wieder an die Straße setzen hatten wir wieder ein Glück, unglaublich. Eine nette Frau gabelte uns auf und fuhr uns bis zum Ziel. Auf dem Weg zeigte sie uns ein Buchreservoir, dass sie jedem Tramper zeigt, den sie mitnimmt. Ein Rundweg durch ein bisschen Dschungel, an dem viele Bäume von geldgierigen Einheimischen abgeholzt wurden um sie in der Stadt für viel Geld zu verkaufen. Wir fuhren durch ein Traumland für Motorradfahrer, nur Serpentinenkurven ins Tal. An einer Kurve stand ein Schild:

„Poo´s Corner!“

Die Frau meinte, es sei von Kindern gemacht und auf Winnie Poo bezogen, ich glaube aber eher, dass sich manche LWK-fahrer dort mal erleichtern, denn „Poo“ kann auch etwas anderes bedeuten.

Unsere Stadt war einfach auf der Karte ein wenig weiter östlich gelegen und landeten wir in Batemans Bay. Eine kleine Küstenstadt, die aber mehr am Fluss liegt als am Meer. Dort schlugen wir unser Lager auf, nachdem wir herausgefunden hatten, dass das Hostel 30 Dollar kostet und wir keine Lust hatten so viel auszugeben. Wir suchten uns einen schönen Platz auf, legten uns auf Nicos Plane und genossen die geile Zeit.



Nach einigen Stunden Schlaf und einem Wechsel in den Schatten, damit wir noch ein bisschen Ruhe hatten duschten wir uns an einem Außenwasserhahn einer öffentlichen Toilette. Nur durch einen Einkaufswagen geschützt konnte man beim Duschen auch noch die tolle Küste im Auge behalten. Die Einkaufswagen sind auch so eine Sache, die warten überall wo wir eigenlich unsere Rucksäcke schleppen müssen auf uns und wir benutzen sie dann einfach, weil das anscheinend jeder macht. Wir zogen weiter, den ganzen Weg zurück über die Brücke und setzen uns an den Kreisel, den uns die nette Frau, die uns mitgenommen hatte geraten hat.

Nach einer Stunde hielt endlich ein kleines Auto an, in das wir uns mit 2 Neuseeländerinnen quetschten. Erst ein wenig komisch lockerte sich die Stimmung, als die Tochter endlich ihre Musik ein wenig leiser drehte und hatten einen Spaß auf der ganzen Fahrt. Sie nahmen uns mit bis nach Nowra und setzten uns an unserem bisher besten Platz ab, an dem wir unsere Nacht verbrachten.


Der Blick beim Aufstehen und die Klippe von der wir gesprungen sind!

Wie der Himmel für Draußenschläfer ;)

Wir legten uns ins weiche Gras und starrten in den unglaublich blauen Himmel. Der blieb aber nicht lange blau, hunderte Flughunde starteten ihre nächtliche Jagd und was erst nur ein paar einzelne waren wurden nach einer Zeit immer mehr und mehr bis der ganze Himmel voll war. Es hörte auch nicht auf, erst nach 20 Minuten wurde es langsam weniger und der Horizont klarte auf.

Die Tierwelt ist allgemein sehr komisch hier, es gibt so viele Vögel, die kranke Laute von sich geben. R2D2, Faxgeräte, Laserkanonen aus Krieg der Sterne, alles dabei! Da fühlt man sich manchmal wie im Weltraum oder in einem Großraumbüro. Sie sind aber teilweise auch so zutraulich, dass sie aus der Hand fressen und in der Stadt saßen ein paar Raben sogar auf meinem Rucksack.


Da wir nicht gefrühstückt hatten, plünderten wir erstmal unser Essen und als uns auch dieses ausgegangen war starteten wir den unheimlich langen Weg bis zum nächsten Maccas. Da sich der Himmel zugezogen hatte beschlossen wir unser Gepäck unter der Plane zu lassen, was sich später als sehr hilfreich erweisen sollte. Nach einer dreiviertelstunde laufen... die kleinen Jungs, die wir nach dem Weg gefragt hatten, meinten es sei nicht so weit, aber nach deutschen Verhältnissen hätte man gesagt:

„Samma, bisse bekloppt? Da kannse nich hin laufen!“

Ein wenig dort gesessen fing es auch glatt an zu gewittern, ein bisschen gesessen hörte es auch irgendwann wieder auf und wir traten den Rückweg an. Nach einer halben Ewigkeit, einen Spukhaus und auffüllen den Wasserflasche kamen wir an unserem geheimen Ort an. Auf dem Weg trafen wir noch einen 17 jährigen Australier, der uns rieht nicht da unten zu schlafen. Das wäre der Saufort der Aborigines und die würden sich dann mit uns schlagen wollen. Davon hatten wir jetzt nichts gemerkt und auch die ganze Nacht über waren uns außer ein paar Mücken nichts unsympatisch gewesen. Immer mal wieder wehte der Wind und ich dachte es fängt an zu regnen, was mich aus meinen Träumen riss. Aber wir überstanden die Nacht relativ trocken und wurden morgens von Papagein geweckt, die entweder die Schale von Nüssen auf uns warfen oder der Natur freien lauf ließen... nicht nett!

Nach wieder keinem Frühstück befolgten wir den Rat, den uns der junge Australier einen Tag zuvor gegeben hatte und wechselten zum anderen Ufer, an dem eine Klippe zum springen sei.

Diese fanden wir auch schnell und mit viel Vorsicht vor den ganzen Glasscherben erklommen wir den Riesen um es der Nowrajugend gleich zu tun und in die tiefe zu springen. Es sah nicht so hoch aus wie es war und nach einem unglaublich langen Flug fiel man in den mit Gras verschmutzten Fluss. Wir hatten viel Spaß und wagten uns sogar auf dem höchsten Punkt um uns davon in die Tiefe zu stürzen.


Nicos Sprung kann ich leider nicht einbinden, warum auch immer, also müsst ihr ihn euch auf Youtube angucken.

Einfach HIER draufklicken.




Mein Sprung

Wir gingen den langen Weg wieder zurück und sammelten unsere Sachen ein, die wir zuvor auf dem Baum versteckt hatten. Wir gingen zum Bahnhof und steurten den nächsten Ort auf unserer Karte an:

Wollongong

Die Städte haben hier schon tolle Namen, da gibt es noch Waggawagga, Ulladulla oder Kathmandu und so weiter, man fängt immer wieder an zu grinsen wenn man sowas liest.

Im schönen Wollomollo sind wir erstmal an den Strand gegangen und haben die Wellen, die wir so vermisst haben begrüßt. Sie waren weitaus höher als die, die wir zuvor gesehen hatten. Wir stürzten uns rein und waren überwältigt von den Naturgewalten. Eine Macht die einen hochzieht und zu Boden wirft, einen nicht mehr loslässt, aber trotzdem immer wieder in seinen Bann zieht, dem man nicht entweichen kann.

Hier ein kleines Beispiel:

Das kleine Ding dazwischen ist mein Kopf.

Heute schlugen wir unser Camp am Strand auf und ich kann echt sagen, dass am Strand schlafen etwas wirklich geniales ist, wenn da nur diese ganze verdammten Mücken nicht wären.

Aber mit genügend Antimückenspray geht das auch noch, auch wenn ich nach den paar Nächten auf der Straße obenrum echt übel aussehe hat es sich doch gelohnt und ich werde es auf jeden Fall wieder machen. Mit einem unbezahlbaren Blick standen wir Morgens auf und stürzten uns sofort wieder ins kühle Nass. Nach einer Weile ist man wieder mal ganz ohne Frühstück doch sehr aus der Puste und muss mal wieder eine Pause einlegen.

Es war sehr heiß und wir bauten uns aus unseren Schlafsäcken und einem Pfosten einen kleines schattiges Plätzchen, an dem wir eine Weile lagen bevor wir uns ein letztes Mal ins Wasser begaben.

Wieder auf der Reise und an einer Stranddusche geduscht starteten wir unseren Weg zurück ins miese Shitney wo unser kleines Abenteuer begann.

Jetzt sitze ich wieder in unserem alten Hostel auf dem Bett und genieße noch ein wenig Ruhe, bevor wir Morgen unser Auto bekommen und damit ein bisschen weiter an die Westküste fahren. Adelaide ist unser Ziel, dort wird Arbeit gesucht und wenn wir das nicht schaffen ziehen wir bis nach Perth um einen Job zu finden. Jetzt freue ich mich erstmal auf eine warme Dusche, ein gemütliches Bett und vielleicht ein bisschen was zu trinken auf der Dachterasse, aber nicht zu viel, denn Morgen muss ich ja Auto fahren!

Bis bald, euer Abenteurer!


4 Kommentare:

St.Hottus hat gesagt…

Fehler im Bild: Du stehst auf der Falschen Seite, die Autos kommen so von Hinten und können dein Schild nicht lesen weil Linksverkehr...

J.R. hat gesagt…

HAHAHA Wie so ne Fetteleberwurst :D PLATSCH...

Haste eigentlich viel abgenomen siehst gesünder aus... mal ganz gegenteilig zu mir. Zivi ist schon ne fiese Erfindung. Ihr solltet mehr videos machen. Ich vermiss eure stimmen langsam :D

Und ruft doch ma wieder an. Aber unterdrück die nummer nicht damit ich wirklich zurück rufen kann.

Julian hat gesagt…

NEID!!! Da kriegt man Fernweh, wenn man das liest.
Ich fordere auch mehr Videos.
Beste Grüße

Kai hat gesagt…

Das Rätzel mir bravur bestanden ;)
Wir haben ein echt geiles Video gemacht, das kommt auch gleich erstmal online!
Mal sehen wie euch das gefällt ;)