Mittwoch, 6. Juli 2011

Last but not least

Alles Endet irgendwann, und so befinde ich mich in den letzten Atemzügen auf einem fremden Kontinent und lasse die Australische Luft noch mal so richtig durch meine Lungen sausen. Meine letzte Woche war eigentlich ruhig geplant, ich wollte ein paar Tage im gelassenen Stratford verbringen, dann gemütlich nach Melbourne fahren und ins traute Heim fliegen.

Es sollte aber alles doch ein wenig anders kommen. Zuerst einmal hatte ich ja nicht bedacht, dass es bei Beth keine ruhige Zeit gibt, ständig wird von hier nach da gehetzt und obwohl die gute Frau mittlerweile schon 60 ist joggt sie immer noch.

Dies hängt aber weniger mit ihrer Verbundenheit zum Sport zusammen, sondern mehr damit, dass sie auch in die ruhigsten Aktionen irgendwie Stress mit reinbringen kann. Nach ein paar Tagen ging mir das schon so auf die Nerven, dass ich das Ende schon kaum erwarten konnte. Zum Glück hatte ich meine kleine, immer lachende Person um mich und damit ist nicht Tilly gemeint. Als ich den ihre Namen das erste Mal hörte dachte ich, dass ich es schon wieder mit einer Deutschen zu tun habe.

Beth hatte mir am Telefon gesagt, dass ihre Wwooferin Rita auf mich wartet, da sie zu dem Zeitpunkt nicht Zuhause sein wird. Ich erwartete eine große, dunkelhaarige Deutsche mit Bayrischem Akzent.

Dunkele Haare hat Rita durchaus, aber sie ist klein und kommt aus China! Wieder mal eine diese Chinesinnen, die sich einen neuen Namen gegeben hat. Eigentlich heißt sie Chi Lau und kommt aus Hong Kong.

Sie hat mir etwas ganz besonderes aus China gezeigt, nämlich dass du guten Chinisen sowie auch ein großteil der Asiatischen Bevölkerung auch gerne mal ein heißes Wasser trinken. Keinen Tee, keinen Kaffee, einfach nur Wasser. Ich wusste erst nichts so richtig damit anzufangen, aber sie trinkt das echt den ganzen Tag mit der Begründung, wenn sie immer nur Tee trinken würde könne sie Nachts nicht schlafen, logisch! Ich hab das zuerst immer etwas kritisch betrachtet, aber dann hat sie mich doch mal dazu gebracht es zu probieren und wie Chinesen nur mal sind hat sie natürlich auch gleich ein Video davon gemacht.

Eine weitere Sache war das Shakespeare Festival, das in Zeit in der ich in Stratford war stattfand. Ich freute mich wieder auf Festivalstimmung, wurde aber leider enttäuscht. Es waren mehrere Stücke, die in einem Zeitraum von 2 Wochen aufgeführt wurden. Eigentlich wollte ich zu einem gehen, aber da Chi Lau nicht mit wollte, weil sie Angst hatte es nicht zu verstehen blieb ich auch Zuhause. Beth und Tilly waren schon weg und ich sie nicht ganz allein lassen wollte.

Am letzten Wochenende der zwei Wochen fand dann doch noch mal etwas wirklich Festivaltypisches statt. Ein kleiner Markt, zu dem sich die ganze Stadt versammelt hatte. Überall gab es etwas zu sehen und auch ich wurde ein wenig angestarrt.

Heute hatte ich mich nämlich entschieden meine Fancy Pants zu tragen und mir von Tilly eine schöne Frisur machen zu lassen, passte zwar nicht so richtig zum Thema, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß.


Ich in meinen Fancy Pants


Chi Lau mit Shakespeare



Wir beide zusammen mit Hostmama Beth



Kämpfer!


Als wir ankamen fand auch gerade der Flashmob statt, für den Tilly und Beth schon fleißig trainiert hatten. Auf dem Festival bekam dann meine ach so ruhig geplante Woche doch noch eine kleine Wendung. Ich lernte die Schwester von Beth kennen und da sie viel Arbeit und Beth wenig Zeit hatte, sollte ich die letzten Tage doch bei ihr verbringen.

Ich fands gut, war ich sowieso ein wenig gelangweilt von dieser Stadt und wollte gerne ein letztes Mal etwas Neues sehen. Tilly gefiel diese Idee gar nicht, ich sollte doch unbedingt da bleiben, am besten für immer... so gut gefiel es mir dann doch nicht. Eigentlich hatte ich auch noch nicht so richtig zugesagt, aber als ich dann abends zum Essen kam und Beth wild herumtelefonieren sah wusste ich schon, dass ich schon lange nicht mehr darüber entscheiden konnte ob ich gehe oder nicht.

In das Wwooferbuch hatte ich nicht geschrieben, wenn ich das getan hätte wäre für sie auch nichts Gutes dabei herausgekommen. Schon bei meiner ersten Ankunft betrachtete ich dieses Buch kritisch, so hab ich die Äußerung von Tilly doch etwas ernster genommen.

„Sagen doch ehh immer nur das Gleiche: Danke für die Gastfreundschaft, buntes Haus, gutes Essen, Tilly lustig bla bla bla…“

Naja, am nächsten Morgen ging es dann schon auf die neue Farm, ich war sehr gespannt.

Nachdem wir Tilly in der Schule und Rita am Bahnhof abgeliefert hatten war ich dann auch an der Reihe, konnte mir erstmal noch ein paar Geschichten aus Beth’s quasi unerschöpfliches Repertoires anhören.

Angekommen konnte ich meinen Augen nicht trauen. Ein riesen Haus, ach was, mehrere! In Australien zählt nämlich was am nicht vor der Hütte hat, sondern wie viele man davon besitzt. Hier waren es 8 Hütten und das Haupthaus, eine Villa. Davor standen glatt mal 4 Autos, für zwei Leute versteht sich.

Nach der Arbeit konnte ich es mir im Yakuzi gut gehen lassen und weil der mir irgendwie viel zu heiß war hab ich immer mal wieder in 14 Grad kalten Pool gewechselt, irgendwie hat sich das sogar richtig gesund angefühlt.

Dieses Wechselbad der Gefühle hatte ich auch die ganze Woche über und war mir noch nicht so darüber im Klaren, ob das alles jetzt schon wirklich vorbei sei sollte.

Bin ich schon fertig mit meiner Reise?

Will ich wieder nach Hause?

Wie werde ich aufgenommen und wie werde ich mich fühlen?

Werde ich mich Zuhause auch wieder Zuhause fühlen?

Als ich eigentlich schon damit abgeschlossen hatte, dass noch irgendwas passiert, sollte ich wie schon oft genug enttäuscht werden. Nur diesmal hatte es etwas Positives.

Meine Gastmutter ist nämlich Vogelkundlerin und ich hatte die Ehre mit ihr auf Tour zu gehen. Sie war völlig erstaunt als ich mit einstieg, so hatte nämlich noch kein Wwoofer davor reagiert. Immer sehr interessiert wenn es um die Touren geht, doch mit dem Fakt um 4 Uhr aufstehen zu müssen kam keiner so richtig klar.

Mir war das egal, ich sah meine Chance und ließ sie mir nicht entgehen. Einen Tag musste ich erstmal durcharbeiten um mir die Stunden für den nächsten Tag zu sichern.

Geschafft fiel ich am Abend ins Bett und hoffte früh einschlafen zu können um am nächsten Tag auch wirklich fit zu sein. Mit den Hörbüchern und Filmen die ich erst bekommen hatte ging das auch wirklich super!

Etwas müde quälte ich mich um kurz nach vier aus dem Bett, mein Gesicht sprach Bände, aber ich freute mich trotzdem auf den Tag. Auf der Fahrt versuchte ich schon alles über die Tour und die Ereignisse herauszufinden, da mir aber immer wieder die Augen zu fielen zog ich es vor die Tour in meinen Träumen noch einmal durchzugehen.

Wir trafen die kleine Gruppe auf einem Parkplatz vor dem Strand.

Das Wetter war übrigens nicht sehr freundlich, ständiger Regen, starker Wind und klirrende Kälte sollten den Auftakt des Tages bestimmen. Ich hatte mich natürlich gut ausgerüstet und stapfte in geliehenen Gummistiefeln und meinem Poncho aus Bali am Strand entlang. Das einzige Problem war nur, dass ich anscheinend vergessen hatte ihn nachdem ich aus dem Regen gekommen war richtig trocknen zu lassen, kurz: Ich stank wie ein alter Turnschuh.

Irgendwann wusch sich der Geruch dann zum Glück doch noch ab und ich konnte mich mit den Leuten vertraut machen.

Die Art von Vögeln, die wir fangen, wiegen, messen und nummerieren wollten hieß Oyster Catcher und hatte ihren „Treffpunkt“ am Strand, an dem wir eine Weile laufen mussten um am richtigen Ort zu sein. Dort schlugen wir erstmal unser Lager auf.

Nach einer kleinen Besprechung machten wir uns daran die Falle zu präparieren. Dazu gruben wir 4 Kanonen in einem bestimmten Winkel in den Sand ein. Das Netz wurde mit den Projektilen verbunden und davor in den Sand eingelassen und ein wenig darunter versteckt.

Nun war es Zeit sich zu entfernen und zu warten, sehr lange zu warten.

Zwischenzeitlich wechselte ich den Platz und hatte danach eine bessere Sicht, auch wenn man das auf den Handyfotos nicht so gut sehen kann (Ich hab zwar Fotos gemacht, aber irgendwie sind sie weg!). Ich unterhielt mich sehr lange mit einem Australier, der schon durch die ganze Welt gereist ist um sich Vögel anzusehen. Er hatte irgendwie das Aussehen und den Charakter von meinem alten Deutschlehrer und wir verstanden uns an Anhieb gut. Uns gingen gar nicht die Themen aus und immer wieder schauten wir gespannt zu dem Platz an dem die Falle zu schlagen sollte.

Erst waren nur sehr wenige Vögel dort. Sie befanden sich in etwa 10 Meter von der Falle entfernt und sollten mit der einsetzenden Flut immer näher und letztendlich in die Falle getrieben werden. Dabei war übrigens auch ein Mann mit einem Hoovercraft, der Materialien und ab und zu auch Leute transportierte. Seine Aufgabe bestand nun darin mehr Vögel zum Zielort zu scheuchen. Zuerst klappte es nicht so ganz, als er den Motor an machte suchten die Vögel, die bisher dort waren, erstmal das Weite, doch als er im weiten Bogen über das Meer dahindriftete kamen immer mehr zurück und ich konnte es nicht fassen wir gut das wirklich funktionierte. Sie setzten sich wie geplant an den Strand und wurden vom Wasser immer weiter in die Falle getrieben.

Aus unserer Perspektive befanden sich von Pelikane im Schussfeld und die Chefin hätte nicht das Signal zum Schuss geben können, weil es den Tieren sonst den Kopf abgerissen hätte.

Wir warteten also geduldig ab was passiert, sollten wir einen Knall hören war das das Signal zum laufen um die Tiere die sich verheddert haben aus dem Wasser ins trockne zu bringen.

Bald war es so weit und grad in dem Moment, als ich nicht hinschaute passierte es und das Netz wurde abgeschossen.

Alle liefen los, vorwiegend Ältere und als ich auf der halben Strecke um mich sah merkte ich, dass ich mich ziemlich weit abgesetzt hatte und ich eigentlich keine Ahnung davon hatte was ich machen soll wenn ankomme. Also verringerte ich mein Tempo und sah zu, dass sie hinterher kommen.

Angekommen brach eine unbeschreibliche Hektik aus. Hier anfassen, da helfen, Tüten nehmen, da ein Vogel im Wasser. Alles beruhigte sich nach kurzer Zeit, ich beschränkte mich darauf die Säcke auf zu machen und die Vögel einzutüten. Danach sollte ich dir die Säcke um den Hals hängen, ich fühle mich schon ein wenig komisch.

Der Oyster Catcher ist laut meiner Gastmutter nämlich ein ganz schöner Scheißer, was der Geruch der von meiner neu erworbenen Kette ausging aus ganz klar bewies.

Wir luden die Tiere in das Hoovercraft von dem aus sie dann zu unserer Käfigstation gebracht werden sollten. Eines der Tiere hatte den Trip leider nicht überlegt und ist einen nicht beneidenswerten Tod gestorben. Der Sog des Propellers am Luftkissenboot hatte den Sack des Vogels angesaugt und… den Rest kann man sich sicher denken.

Nachdem wir alle Vögel eingeladen hatten schleppten wir das schwere Equipment wieder zurück zum Ausgangsort und fingen mit der eigentlichen Arbeit an.

„Es gibt hier keine Zuschauer, hier gibt es nur Helfer!“

Also musste ich zwangläufig wenigstens versuchen zu helfen, auch wenn mir das halten der Vögel noch nicht so ganz geheuer war. Nachdem ich dann 3 mal angekackt wurde und das nicht von der Vorgesetzten entschied ich mich dazu zu schreiben, was soll daran so schwer sein ein paar Nummern die einem gesagt werden aufzuschreiben.

Es stellte sich dann heraus, dass es wirklich schwer ist. Denn nicht nur die Sprache, sondern auch die Zahlen sind anders auf der anderen Seite der Welt.

So schreiben sie die 1 als einfachen Strich, die 7 ohne den Mittelstrich und die 9 mit einem geraden Strich nach unten. Ich musste mich so konzentrieren die Zahlen richtig zu schreiben und nach einer Weile ging es auch, aber das ist etwas woran ich mich nicht gewöhnen werde.

Als wir fertig waren halfen die anderen in den verbleibenden Gruppen aus und ich durfte Fotos machen und Vögel frei lassen.

Zum Schluss wurde dem ganzen noch ein Sahnehäupchen aufgesetzt und der Mann mit dem Hoovercraft nahm mich eine kleine Runde mit, ein wirklich cooles Gefühl.


Chillender Vogel


Das Käfiglager mit Mess- und Wiegestation


Zahlen über Zahlen, nicht so einfach


Schussnetz ausbreiten


Sahnehäupchen!


Es war wirklich noch mal eine schöne letzte Zeit und ich bin froh, dass sich das alles so ergeben hat. Glück hatte ich auch mit meiner Familie, für die letzten Tage bin ich noch in ihre Stadtwohnung umgezogen und hab es mir die letzten Tage richtig gut gehen lassen. Nachdem ich mit dem Streichen der Veranda fertig war und diesen Job auch wirklich mit dem letzten Tropfen Farbe beendet hatte wollte ich für Lisa und Alex noch ein Geschenk kaufen. Ich hatte mir ein paar Tage vorher überlegt, dass es etwas sein soll, dass Freundschaft symbolisiert. Sie hatte mir ein tolles Werk eines Künstlers der Aborigines gezeigt und ich wollte versuchen etwas Ähnliches aufzutreiben. Als ich die komplette Einkaufsstraße herunter gelaufen war und nichts gefunden hatte ließ ich mich unverhofft auf eine Bank fallen. Ich wusste nicht was ich machen sollte und als ich wieder nach oben schaute sah ich erst wo ich angekommen war, vor einem Tierladen.

Eine weitere Katze wollte ich den beiden natürlich nicht schenken, aber man konnte sich Marken individuell gravieren lassen und ich dachte, dies sei ein super Geschenk.

Ich lief wieder zurück und deckte mich mit Essen und Trinken für den Abend ein, heute wollte ich es mir noch mal so richtig gut gehen lassen. Ein Pie, leckere Chips die mir meine Hostmama gezeigt hatte und Solo durften natürlich nicht fehlen. Eigentlich wollte ich ja feiern gehen, aber ich lebte alleine und kannte keinen, dazu kam noch dass ich kein Geld mehr hatte und so verbrachte ich den letzten Abend Zuhause!

Dazu gibt es auch noch was… ich dachte ich hatte kein Geld mehr, als ich meine Verstecke hier Zuhause dann noch mal sorgfältig nachschaute fand ich 50 Dollar, ich hätte also doch noch mal auf die Kacke hauen können!

Der Flug:

Aufgestanden bin ich auf jeden Fall überpünktlich und wollte so früh wie möglich da sein um ihn auch keinesfalls zu verpassen, dazu hatte ich mich zu sehr auf alles Zuhause gefreut.

Nicht damit gerechnet habe ich natürlich dass sich mein Flieger verspäten wird und das nicht wenig. Ich saß vor dem Gate und las mein Buch, ich war sogar so früh da das keiner sonst dort saß. Erst langsam füllten sich die Reihen aber irgendwie ging es nicht vorwärts. Man konnte schon ahnen dass irgendwas nicht stimmt und als wir nach einer Stunde immer noch nicht eingestiegen waren machte ich mir langsam Sorgen.

Mein Anschlussflug würde sehr knapp werden, doch nachdem klar war dass der Flieger erstmal nicht abheben konnte wurde ich ein wenig zittrig.

Komme ich noch an?

Was verpasse ich jetzt?

Fragen über Fragen, aber jetzt sollte ich sie erstmal vergessen, denn wir bekamen einen Gutschein über 30 Dollar den ich gleich einlösen wollte. Man konnte es sich leider nicht aufsparen und so musste ich alles mit einem mal verbrauchen. Die Österreicher, mit denen ich mich angefreundet hatte, hatten da eine gute Idee, ich nehm einfach für den Rest des Geldes Bier mit und so beendete ich meine Zeit in Australien mit einem Bierchen, oder auch zweien ;)

Nach einer Zeit war schon klar, dass ich meinen Flug verpassen würde, aber ich ließ mich einfach davon treiben und sagte mir, schlimmer kann es ehh nicht mehr werden. Stattdessen lachte ich drüber und bestellte mir auf meinem ersten Flug ein Bier nach dem Anderen. Irgendwann schlief ich ein…

In Singapur blieb ich einfach im selben Flieger und es ging weiter nach London, ich war verblüfft wie mein Gepäck immer den richtigen Weg in meinen Flieger fand und auch in die letzte Maschine von Lufthansa, die mich mit 8 Stunden Verspätung in die Heimat brachte.

Ohnehin mag ich das Flugzeugessen sehr, auch wenn ich das nicht offen vor meiner Hostmama zugeben konnte, aber das was ich auf meinem letzten Flug bekam toppte alles.

Simpel, gar primitiv, ein Vollkornbrötchen mit Schinken und Käse, aber ein so gutes Brötchen hatte ich Ewigkeiten nicht gegessen. Meine deutschen Sitznachbarn waren auch völlig davon beeindruckt wie einen ein Brötchen so glücklich machen kann, doch für mich war das nicht bloß ein Brötchen, es war ein Fülle von Geschmacksnoten, die sich in meinem Mund zu einer Symphonie formten und glücklich meine Speiseröhre hinuntertanzten.

Endlich in Deutschland gelandet kam ein Zufall, den ich nicht für Möglich hielt. Wir wurden nicht per Gate ausgeladen, sondern mussten eine Treppe nehmen und wurden von Bussen ins Gebäude gefahren. So konnte ich meinen Gedanken bis zum Ende durchspielen. Von der Treppe wieder auf deutschem Boden fiel ich auf die Knie und küsste den Boden: Zuhause!

Das auschecken ging unheimlich schnell und am Zoll vorbei traute ich meinen Augen nicht als Niki und meine Eltern da standen, herzlichst wurde ich begrüßt und musste erstmal von meinen Strapazen berichten. Natürlich hatte Niki mir auch meinen Wunsch erfüllt und ein paar deutsche Vitamine mitgebracht: A, K und E!

Nach einer flotten Fahrt freute ich mich auf Zuhause, alles war neu und doch so alt. Ich würde fast alle meine Leute später auf Alex Hochzeit sehen, die extra mit der Feier auf mich gewartet hatten. Zwei Pappenheimer konnten es aber doch nicht abwarten und kamen gleich zu mir um mich nach dem Duschen zu überraschen…

Die Hochzeit war wirklich schön, etwas komisch von allen angeschaut zu werden wenn man ankommt, aber ich hab den Mund den ganzen Abend nicht still halten können und jedem etwas erzählt. Sogar eine Rede hab ich gehalten und, wie sich das für einen Hottenroth gehört, bin ich um halb 7 mit als letzter von der Party gegangen.

Diese ganze Sache ist jetzt über einen Monat her und nun kann ich mich wieder als eingebürgert betrachten. Ich habe viel gelernt, viel gesehen und mich weiterentwickelt.

Ich würde es wieder tun, es vielleicht ein wenig anders angehen, aber ich kann sagen dass ich nichts bereue. Am Schluss möchte ich mich noch bedanken, für jeden Anruf, jede Mail, jeden Kommentar und jede SMS, daran das ihr daran teilgenommen und mitgefiebert habt.

Das war sicherlich nicht meine letzte Tour, die Nächste habe ich schon in meinem Kopf.

Bis demnächst

Euer Kai