Sonntag, 31. Oktober 2010

Statusmeldung N° 2

Man, wie fange ich jetzt nur an, ist so viel passiert! Ich gucke ja auch gerne mal Fernsehen und da fallen mir immer wieder komische Sachen auf. Wie zum Beispiel diese Fragen bei Galileo, bei denen man Preise im Wert von tausenden von Euros gewinnen kann. Fragen, die so blöd sind, dass selbst ein blinder Affe mit erlittenem Schlaganfall und fehlendem linken Ohr die Fragen korrekt beantworten könnte. Doch neulich habe ich das unglaubliche erlebt, eine Frage, bei der ich auch erstmal zögern musste... kleiner Exkurs, was passiert eigentlich mit den Leuten, die die falsche Antwort geben? Kommt dann in etwa dieses Geräusch:



Die Frage war auf jeden Fall:

Was ist strahlt Radioaktiv?

a.)  Iran

b.) Uran

Also der Iran ist sicherlich... aber Uran ist ja klar, aber trotzdem der Iran... Naja, schwere Frage, ich hab nicht angerufen, war mir dann doch zu unsicher!

Oder auch eine schöne Werbung von 1&1, da sagt dieser Bubi immer irgendwas von 56% wollen gute Beratung bla bla bla. Am Schluss sagt er dann, das 99% der befragten schnelles Internet zu guten Preisen haben wollen. Wer ist denn bitte der 1%, der langsames Internet zu hohen Preisen haben will? Den möchte ich gerne mal kennenlernen!

Was ist noch so passiert, nach gut angefangenen Abend bei Neuni sind wir ins Steintor gegangen und haben da mal schön gefeiert. Irgendwann waren wir dann auch gut betrunken und schon den ganzen Abend hat mich der Bart in Jan Ruess´ Gesicht gestört! Ich hab gesagt, wer ihm hier und jetzt den Bart abrasiert, bekommt 5 Euro. War natürlich nur ein Spaß, aber die Thekendame hatte dies wohl etwas zu Ernst genommen, schickte Jan Rahne los einen Rasierer zu besorgen und rasierte ihm dieses gräßliche Stück Fell auf der Theke aus dem Gesicht. Seine Freundin wird mir sicher dankbar sein, auch wenn mich der Spaß dann wirklich mein hart verdientes Geld gekostet hat. Naja, was macht man nicht alles für seine Freunde ;)

Auch hatte ich letzte Woche, in der meine Eltern nicht da waren einen sehr amüsanten Tag an der Arbeit. Es war ein Tag der Wut und Zerstörung, der innerlichen Erdrückverwirtlichkeit (Barney sagt: Wenn du schlau sein willst musst du neue Worte erfinden, das zeugt von Innovation und Kreativität => Kreativation also!), voller Schmerz und Ungeschicklichkeit. Eigentlich wie jeder Tag in dieser Firma, der komplette Wahnsinn. Ich hab von Rasenmähern geträumt, mein Chef meinte dazu:

"Das ist völlig normal, Leute die bei uns Arbeiten werden nach einer Zeit entweder geistig labil oder vollkommen Wahnsinnig!"

Dann mach ich mir mal keine Sorgen. Also der Tag hatte damit angefangen, dass ich zu einer Dachreparatur mit Benny losgezogen bin. Dort angekommen war es auf dem Dach stockduster und wir mussten eine Taschenlampe mitnehmen. Als Benny dann draußen herumguckte fand ich es lustig die Taschenlampe wie ein Klappmesser auf und zu zu machen. Irgendwann machte der Kopf der Lampe das nicht mehr mit und zerschmetterte in 1000 Einzelteile am Boden. Verwirrt und aus Angst vor dem Chef, mit dem Benny gerade telefonierte, fiel ich verzweifelt auf die Knie und suchte jeden Quadratmillimeter mit meinen Händen nach den Teilen ab. Nach kurzer, hastiger Suche hatte ich alles zusammen und friemelte es irgendwie wieder zusammen. Es geht nicht, was mach ich nur? Ein gezielter Schlag mit der Handkante ließ die kleine Birne wieder brennen und Erleichterung machte sich breit.. 

Zum Dichtigkeitstest holte ich einen Eimer Wasser aus dem Hinterhof. Es war eine kleine Holztonne und sie sah relativ gut aus, das Wasser allerdings wie aus dem letzten Jahrhundert. Grün, nach Fisch stinkend und völlig undurchsichtig erfreut sich sicher nicht eine Blume an diesem ekelhaften Gesöff. Uargh..

Zum Frühstück holten wir uns was bei Lieberum, um den leckeren Becher Fleischsalat kam ich nicht herum. Wir frühstückten in der Zimmerei, wo uns auffiel, dass man dazu ja auch eine Gabel ganz gut gebrauchen könnte. Es begann ein kleiner Wettbewerb um den Bau einer Gabel mit vorhanden Mitteln. Bennys habe ich leider nicht festgehalten, aber meine war auch die etwas elegantere Lösung und kam einer echten Gabel schon echt Nahe. Hier das Fahndungsfoto:


Später dann sollte ich noch ein weiteres Highlight erleben, dass alles Andere in den Schatten stellt. An diesem Tag waren es viele kleine Aufträge und wir verbrachten eigentlich mehr Zeit im Auto als draußen. Nun verschlug es uns in den bösen Teil unsere schönen Stadt, die Stadt, dessen Namen nicht ausgesprochen werden darf. Ich nenne sie Ihr-wisst-schon-welche. Als wir dann in der Nähe vom Salzknecht in Ihr-wisst-schon-welche waren passierte mir mein bisher größtes Unglück. Wir suchten eine undichte Stelle am Dach und sind über den Dachboden eines Hauses auf das Dach gegangen. Dort waren zum laufen lediglich ein dünner Pfad aus Holz angelegt. Als wir das erste mal hochgingen war es sehr dunkel, Benny schickte mich ans Auto um die schon am morgen zerschmetterte Taschenlampe zu holen. Als ich wieder hoch kam war Benny weg, auch nach kurzer Suche war mein roter Freund nicht mehr aufzufinden. Als es dann auf einmal vom draußen Kai rief, erschreckte ich, stieß mit dem Kopf gegen einen Sparren (langes Holz von der Dachspitze bis zum Ende des Daches), fing an zu taumeln und verließ mit einem Fuß den Laufweg. 

Schlechte Entscheidung.

Ich bekam meine Strafe, als mein Bein plötzlich aus der Decke der Wohnung unter mir herausguckte. Ich hing da in einer sehr schlechte Position und konnte nichts anderes machen als lachen. Ein kleines Stück weiter und ich wäre vielleicht komplett mit samt der Decke in die Wohnung eingeschlagen. Autsch!

Schade das keiner da unten Zuhause gewesen ist, das wäre sicher der Schreck ihres Lebens gewesen.

"Oh Schatz, guck mal ein Bein."

Noch ein Erlebnis, dass wie ich finde keine großen Worte braucht um erklärt zu werden, ich habs gefunden und mich darüber gefreut.


Kommen wir nun zu meinen Fortschritten im Thema Australien. Flug ist gebucht und bezahlt, Visum ist genehmingt, Geld ist da, sogar so viel, dass ich ein ganzes Jahr bleiben könnte, aber lieber zu viel als zu wenig! Termin ist übrigens am 20. November und meine Abschiedsfeier werde ich wahrscheinlich am 12. November ausrichten, nehmt euch schon mal nichts vor. Genaueres bekommt aber jeder noch Bescheid, damit ich mich auch von jedem verabschieden kann! Mein Konto hab ich auch schon gemacht und heute hab ich mich mit meinen Eltern zusammen gesetzt und wir haben darüber geredet, was ich noch alles brauche. Die Liste ist lang, aber ich werde wohl alles noch hinbekommen. Morgen bekomme ich meinen Internationalen Führerschein, damit ich da auch schön mal auf der verkehrten Seite Auto fahren kann. Sonst sieht eigentlich auch alles ganz gut aus, mich überkommen nur immer wieder Gefühle der Unsicherheit, aber wenn ich dann darüber nachdenke, was dort alles passieren wird und wie viel ich da mitnehme fällt es doch leichter hier alles hinter sich zu lassen. Ich werde alles und alle hier sehr vermissen, aber das ist eine Sache, die man jetzt oder nie macht. Da heißt es allen Mut zusammen nehmen, den Arsch hoch kriegen und seinen Traum leben.

Ich verabschiede mich mit einem

"uiuiui, jetzt wirds ernst!"

2 Kommentare:

Niklas K. hat gesagt…

Keine Unsicherheit! Richtige Entscheidung, richtiger Weg!

Lisi hat gesagt…

Haha "Ihr-wisst-schon-welche" gefällt mir sehr gut! :)